Vogtgeding 2011

Viel Beifall für das Geistenbecker Vogtgeding V
Der Scheich aus dem Morgenlande sorgte für Überraschung

Vogt Egon der Nahezu immer Gerechte hatte das Geistenbecker Vogtgeding einberufen und viele Leute aus der Vogtei waren an dem strahlenden Maiabend dem Ruf gefolgt. Sie erlebten eine humorvolle wie hintersinnige Verhandlung vor dem Vogt und seinen Schöffen. Dabei war das steigende Grundwasser beherrschendes Thema. Als das schließlich mit dem Gesangsvortrag.“Oh leever Jott wir han Wasser, janz Jeestebeck is naas ….“auf den Punkt gebracht wurde, gab es wahre Beifallstürme des Publikums.

Die Gerichtsverhandlung fand – wie in den Vorjahren – im Rahmen des Zunftbaumsetzens der Geistenbecker St. Josef Schützenbruderschaft auf dem Festplatz am Stapper Weg statt. Die vor den Vogt gebrachten Themen waren aktuell. Da war zunächst die Gurkenmarie (Kirsten Rahmen), die das steigende Grundwasser zur Gurkenzucht für sich und ihre 17 Kinder nutzt und die Einführung eines Gurkenverbots fürchtete. Verwirrung entstand, als sie behauptete, in Hessen und Holland sei das Gurkenverbot erlassen. Vogt und Schöffen verstanden dann doch, dass die Gurkenmarie vom Burkaverbot gehört und nur Gurkenverbot verstanden hatte. Der Vogt zerstreute die Sorge:“ Mein Wort. Ich kann Dir und Deinen 17 Kindern versichern, dass es in der Vogtei Geistenbeck, solange es das steigende Grundwasser gibt, kein Gurkenverbot geben wird. Gehe hin und freue Dich mit Deinen 17 Kindern“.

Der Schwatte Michel (Michael Schmitz) hatte Sorge um den Geistenbecker Pastor Johannes van der Vorst. Schützenchef Horst Thoren hatte eine Aktion zum Abnehmen unter den Schützen gestartet. „Ohne Bauch gehst auch“, und die Karnevalisten hatten mit Sport begonnen: Mack mit, Karneval hält fit“. Die Sorge vom Schwatten Michel: Was geschieht, wenn Horst Thoren zum Buddhismus übertritt; wird dann „unser Pastor am Ende Dalai Lama werden“? Der Vogt, der dem Schwatten Michel guten Willen unterstellte, machte mit dem Unsinn Schluss und schickte den Michel in die Ecke.

Der Büttel (Rolf Wateler) kündigte fremde Gestalten an, die vom Ende der Welt kommen müssten. Der Vogt mutmaßte:“..Du meinst von Schelsen“? Es trat auf Scheich (Karl Sasserat) NiehammerwasserBenaberdafürjedemengeöl-IbnUnddeswegenkönnenwirunsdasallesleisten mit Dolmetscher (Rainer Althoff) und Gefolge. Der Dolmetscher übersetzte das jeweils mit großem Palaver mit seinem Scheich abgestimmte Anliegen. Er will die Fußball-Weltmeisterschaft in der Wüste ausrichten. Bis ins Morgenland sei die Kunde gedrungen, dass es in der Stadt – wie in der ganzen Welt gerühmt wird – wasserkundige Männer gibt, die in Geistenbeck Wasser finden wie an keinem Ort der Erde. Seit mehr als 20 Jahren versucht man den Mittleren Ring zu bauen, und ist man gerade ein Stückchen vorangekommen findet man wieder einen Ozean voll neuem Grundwasser. “ Das ist, was mein Herr braucht, die Wüste erblühen zu lassen. Oh edler Vogt, gib uns die Männer vom Tiefbauamt und mein Herr überschüttet Euch mit Silber, Gold und Diamanten“. So schön dieses Märchen ist. Die Realität ist, dass die Wasserkundigen Beamte sind, die man mit allen Reichtümern des Orients nicht ins Morgenland locken könne.

Dass der Segen des Wassers allzu schnell sich zum Fluche wenden kann, erklärte Michel in dem Abschlusschor: „Oh leever Jott wir han Wasser…“.

Ulrike von Steinfeld (Ulrike Althoff) gab gekonnt eine Einführung zum Vogtgeding und Erklärungen zwischendurch. Bei der guten Stimmung im Publikum freuen sich alle schon jetzt auf ein neues Vogtgeding im nächsten Jahr.