Geistenbeck

Heute ist Geistenbeck ein Ortsteil im Stadtbezirk Süd von Mönchengladbach, der im Norden an den Ortsbezirk Rheydt und im Süden an den Ortsbezirk Odenkirchen grenzt. Mit der Geschichte Odenkirchens ist Geistenbeck bis heue verbunden geblieben.

Ursprünglich war Geistenbeck eine der zehn Honschaften des Territoriums Odenkirchen – eine Unterherrschaft – auch Herrlichkeit genannt – des Erzstiftes Köln, die als Landesherrschaft in Form von Gewalt über Land und Menschen zu charakterisieren ist. Der Herr von Odenkirchen (Burggraf) wurde im Odenkirchener Regalienbuch als „Landtherr“ und die Bewohner des Territoriums als „Underthanen“ bezeichnet. Der Landesherr hatte das Recht, für die Herrschaft in Landespolizeisachen Verfügungen zu treffen, die Einwohner zur Besteuerung heranzuziehen und übte die Gerichtsbarkeit aus. Er war Herr über Leben und Tod.

Im Gerichtswesen liegt eine gewaltige staatsbildende und staatserhaltende Kraft. Wo der Richter schweigt und das Gericht aufhört zu wirken, entsteht rechtliches und sittliches Chaos. Geistenbeck muss eine besondere Bedeutung gehabt haben, wohnte doch im Vogtshof am Stapper Weg der Odenkirchener Vogt als höchster Beamter des Burggrafen. Der Vogt hielt in Geistenbeck das Vogtgeding ab.

Der Name Geistenbeck leitet sich von „Geest“ – ein niederdeutsches, hochgelegenes, meist unfruchtbares Gelände – und „Beeck“ – bezogen auf den Papierbach – ab.

1670 bestand Geistenbeck aus 19 Häusern, „welche 16 Mg. 1 Ruthe 31/2 Fuß hielten und wozu 202 Mg. Ackerland gehörten“, berichtet Wiedemann in seiner Odenkirchener Geschichte. Als 1856 der Gemeinde Odenkichen Stadtrechte verliehen wurden, blieb Geistenbeck ein Ortsteil dieser Stadt. 1865 hatte Odenkichen 7344 Einwohner, die bis 1910 auf 20.049 anwuchsen.

Heute bietet Geistenbeck in der Großstadt Mönchengladbach ein Leben und Wohnen in einem menschlich gebliebenen Umfeld. Die hier lebenden Menschen kennen einander und treffen sich bei vielen Gelegenheiten, sei es vor der Haustür, beim Brötchenkauf oder bei Veranstaltungen. Es gibt Vereine und die katholische und evangelische Kirchengemeinde führen Menschen in der Glaubensgemeinschaft zusammen. Es gibt eine hervorragend arbeitende Grundschule und für die Kleinsten Kindergärten. Die Einrichtungen funktionieren, weil immer wieder Frauen und Männer bereit sind, ehrenamtlich tätig zu werden.

Seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 hat sich Geistenbeck städtebaulich gut entwickelt. Die Verkehrsanbindung an die Mönchengladbacher Zentren Rheydt und Alt-Gladbach sind gut. Abseits der leistungsfähigen Straßen gibt es beruhigte Wohnbezirke. Autobahnanbindung schafft Verbindungen zu Zielorten in Europa.