Bronzeplastik „Der Andere“

Das Wahrzeichen von Geistenbeck bewusst erleben.

Immer wieder kommt die Frage auf: Welche Bedeutung und welchen Sinngehalt hat das Kunstwerk „Der Andere“ auf dem Geistenbecker Markt an der Steinsstraße? Hier eine Erklärung:

„Der Andere“ ist der Name, den die Geistenbecker ihrer Bronzeplastik auf dem Geistenbecker Markt an der Steinsstraße gegeben haben. Der Ortsteil hat zwar kein eigenes Wappen. Die Plastik „Der Andere“ ist aber – wie beispielsweise das „Männeken Pis“ in Brüssel – zum Wahrzeichen Geistenbecks und damit zu einem unverwechselbaren Erkennungsmerkmal geworden. Der Bürgerverein führt das Kunstwerk als Signet in seinem Namen.

Die Bronzeplastik hat der Bürgerverein mit finanzieller Unterstützung der Stadtsparkasse im Jahre 1986 im Rahmen der Feierlichkeiten zu seinem 25-jährigen Bestehen errichtet. Geschaffen hat die Plastik der Aachener Künstler Heinz Tobolla. Er sieht sein Werk wie folgt: „Auf der Straße steht ein Mensch, ein Mann. Seinen Hut hat er vom Kopf genommen und hält ihn in der linken Hand, während seine Rechte in einer auffordernden Geste nach vorne zeigt. Den Kopf seitlich leicht geneigt, schaut dieser Mensch freundlich aufgeschlossen einen imaginären Partner an, den wir uns in dem dargestellten Rahmen vorstellen müssen. Er sucht das Gespräch, er sucht den Mitmenschen, und er fordert auf: Sprich mit mir, mit dem Nachbarn, mit dem Fremden. Er stellt Fragen, die wir uns beantworten müssen.

Jeder von uns könnte dieser Suchende, Auffordernde oder Bittende sein – ebenso wie der Gesuchte, der Antwortende und der Gebende“.

Der dargestellte Umriss, der Rahmen, gehört – nach dem Verständnis des Künstlers – als ein wesentlicher Teil zu der Plastik. Er ist so groß gearbeitet, dass ein Erwachsener sich hineinstellen kann – als Partner eben. Und das sollte man einfach einmal tun und die von diesem „Anderen“ ausgehende Wirkung bewusst erleben.

Es ist unerhört wichtig, dass wir miteinander sprechen und versuchen, einander zu verstehen. Dazu gehören natürlich auch die Fähigkeit und der Wille zuzuhören.

Meinen Sie nicht auch?

Der Bürgerverein hat sich – so Vorsitzender Egon Krieger – bewusst vor 25 Jahren für diese aussagekräftige und in ihrer Bedeutung fordernde Plastik entschieden. Sie ist Aufforderung und Mahnung an alle und besonders an die Menschen in Geistenbeck, nicht sprachlos zu bleiben, sondern aufeinander zuzugehen, miteinander zu kommunizieren und so die Gemeinschaft zu pflegen. Ist das nicht ein Ziel, zu dem wir alle uns in der heutigen Zeit verpflichten sollten? Treten Sie einmal unbefangen an das Kunstwerk heran und spüren Sie die von diesem Anderen ausgehende, ergreifende Wirkung.