Der Geistenbecker Ring – Eine lange Geschichte geht erfolgreich zu Ende

Der 19. September 2014 ist ein Datum, das in die Geschichte des Ortsteils Geistenbeck eingehen wird: An diesem Tag wurde – wenn das auch zum Leidwesen der Bürger sang- und klanglos erfolgte – das nach Jahrzehnte langen Kämpfen fertig gestellte Teilstück des Geistenbecker Rings zwischen Stapper Weg und Duvenstraße für den Verkehr freigegeben. Damit war eine wichtige Voraussetzung erfüllt, im Umfeld dieser neuen Straße Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu verwirklichen und insbesondere die Steinfelder Straße und Steinsstraße vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Der Weg dahin ist eine schier endlose Geschichte, die bei den Bewohnern Geistenbecks über Jahrzehnte hinweg für Aufregung und selbst Verzweiflung gesorgt hat, doch dann zuletzt erfolgreich zu Ende ging. Allerdings nicht so ganz, weil noch die Verkehrsberuhigung in der Steinsstraße zu Ende gebracht werden muss.

Die ersten Schritte

Die Planung einer Entlastungsstraße im Raum Geistenbeck begann in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts in der damals noch selbständigen Stadt Rheydt. Nur die ältesten Geistenbecker können sich an diese Initiativen erinnern. Der Geistenbecker Ring ist ein Teilstück einer zusammenhängenden Erschließungsstraße, die von der Kaldenkirchener Straße über den Schürenweg, Marienburger Straße, Metzenweg, Waldnieler Straße, Monschauer Straße führt und nach Ergänzung der noch fehlenden Teilstücke zwischen Bahnstraße und Reststrauch über die Hubertusstraße mit dem Ring in Geistenbeck verbunden wird. Diese Ringstraße sollte nach den ursprünglichen Planungen über die Kochschulstraße weiter verlaufen und östlich der Mülgaustraße eine Anbindung an die ehemals geplante Innere Osttangente und A 44 erhalten sowie in die Liedberger Straße geführt werden.
Grundlage für diese gigantische Planung ist der Generalverkehrsplan von 1965, den die Stadt Rheydt in Abstimmung mit der Stadt M.-Gladbach erstellt hat und der 1969 und 1981 angepasst und geändert wurde. Leitbild dieses Generalverkehrsplanes war die autogerechte Stadt, ein Ziel, das den Bedürfnissen der Menschen in der heutigen Gesellschaft und den Anforderungen der Wirtschaft nicht mehr gerecht werden kann. Deshalb ist ein Verkehrsentwicklungsplan in Arbeit.

Aufgegeben ist bis auf weiteres auch der Weiterbau des Rings nach Osten über die Duvenstraße hinaus. Sicher ist allerdings, dass in den nächsten – die Stadt spricht von drei Jahren – das Teilstück zwischen Reststrauch und Hubertusstraße gebaut wird.
Auch den Stadtplanern war von Anfang an klar, dass die Verwirklichung dieses Mittleren Erschließungsring ein Jahrhundertprojekt ist und dass neben den normalen technischen und baulichen Schwierigkeiten so manche politische und bürokratische Widerstände und Widrigkeiten zu lösen waren. Es kam allerdings schlimmer als ursprünglich angenommen worden war. Der erste Schritt, das Planungs- und Baurecht zu schaffen, musste getan werden, da dieses nicht nur die Voraussetzung für das Bauen, sondern eine Vorbedingung war, um Fördergelder von Bund und Land beantragen zu können. Um diese Ziele zu erreichen, entwickelte sich ein ebenso schwieriges wie langwieriges Verfahren.

Bereits 1966 wurde ein Vorentwurf im Maßstab 1:1000 erstellt und die Trasse im Flächennutzungsplan als Verkehrsfläche dargestellt. Der Bauausschuss und nachfolgend der Hauptausschuss stimmten 1968 der von der Verwaltung vorgeschlagenen Führung des Mittleren Rings für die Ausarbeitung einer konkreten Planung zu. Nach diesen Planungsabsichten sollte der Mittlere Ring in Geistenbeck südlich der Steinfelder Straße und der Steinsstraße/Geistenbecker Straße verlaufen und weiter in die Kochschulstraße nach Osten geführt werden.

Unzufriedene Bürger erschweren Planung

Obwohl der Durchgangsverkehr in der Steinfelder Straße und Steinsstraße immer belastender wurde, bildeten sich nach Bekanntwerden der ersten Planungsabsichten Bürgerinitiativen, die entweder gegen die grundsätzliche Straßenplanung zu Felde zogen oder aber die Notwendigkeit der Straße bejahten, aber vehement eine andere Trassenführung forderten. Die Verwaltung wurde mit einer Flut von Eingaben regelrecht überschüttet. Eine Initiative, die offensichtlich eine Minderheit in der Bevölkerung darstellte und gegen die Anwohner der verkehrsbelasteten Straßen stand, forderte mit unterschiedlichen Argumenten die Führung des Ringes in Verlängerung der Einruhrstraße und über den Fuchskuhlenweg in Richtung Reststrauch. Die Verwaltung führte mit den protestierenden Bürgern zahllose Gespräche, teils unter Beteiligung der Vertreter aus Politik. Es fanden Versammlungen statt. Der Bürgerverein in Geistenbeck suchte zu vermitteln, um die Verwirklichung der Straße voranzutreiben. Nach langem Hin und Her in den Diskussionen, nach Kompromissen und Zugeständnissen ist schließlich eines klar. Es geht kein Weg daran vorbei: Der Mittlere Ring muss verwirklicht werden, wenn das Umfeld und besonders die Steinfelderstraße und Steinsstraße von Durchgangsverkehr entlastet werden sollen. An diesem Grundsatz hielten auch die Planer konsequent fest. Diese Erkenntnis wurde auch nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 in der neugebildeten Stadt Mönchengladbach weiter verfolgt. Das macht beispielhaft die Argumentation deutlich, mit der der Rat der Stadt Mönchengladbach im Dezember 1982 die gegen den geplanten Mittleren Ring gerichteten Bedenken und Anregungen von zwei Bürgern zurückgewiesen hat: „Grundlage der im Flächennutzungsplan dargestellten Straßenplanung ist der Generalverkehrsplan. Er wurde nach eingehenden Untersuchungen unter Berücksichtigung der künftigen Verkehrsentwicklung erarbeitet. Der Mittlere Ring ist ein wichtiger Verkehrsstraßenzug des im Generalverkehrsplan entwickelten Straßennetzes. Die bei der Verkehrsverteilung dem Mittleren Ring zugeordneten Verkehrsbeziehungen (Ziel- und Quellverkehr der von und zu der Autobahn fahrenden Kraftfahrzeuge / Binnenverkehr aus dem Austausch der durch diese Straße verbundenen Ortsteile) müssen gegenwärtig von Straßen aufgenommen werden, die wegen ihrer Streckencharakteristik (angebaute Straßen / enge Straßenquerschnitte) hierfür nicht geeignet sind. Dies gilt in besonderem Maße für die Steinsstraße und die Steinfelder Straße. Der gegenwärtige Zustand bringt für die Anwohner Gefährdungen und Belästigungen durch den Straßenverkehr in einem nicht zu verantwortenden Ausmaß. Außerdem werden Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf der Straße behindert. Hieraus begründet sich im Wesentlichen die Notwendigkeit für den Bau des Mittleren Ringes.“

Zur Trassenführung des Mittleren Ringes selbst stellte der Rat fest: „Aufgrund von Untersuchungen1 wurde festgestellt, dass eine Trassenführung über den Fuchskuhlenweg/Einruhrstraße nicht die erforderliche Entlastung der vorgenannten Straßen bringen würde. Bei einem solchen Trassenverlauf würden außerdem die geplanten Schutzzonen des Wasserwerkes Reststrauch diagonal durchschnitten und das östlich des Fuchskuhlenweges geplante Wohngebiet beeinträchtigt. Außerdem wurde festgestellt, dass diese Trassenführung mit geringeren Eingriffen in die Freifläche nicht möglich ist.“
Der Stadtrat kommt deshalb zu dem Ergebnis, dass der Ausbau des Mittleren Ringes zu den vordringlichen Straßenbaumaßnahmen der Stadt gehört.
Die Verwaltung hat dann eine Mammutarbeit geleistet und ein Meisterstück fertiggebracht. Durch die Zurückweisung der Bedenken und Anregungen konnte der Bebauungsplan Nr. 148/VII-VIII, der die für den Bau des Ringes erforderlichen Verkehrsflächen festsetzt und damit die planungsrechtlichen Voraussetzungen schaffte, zum 1. Dezember 1983 rechtskräftig werden.

Die verkehrsgeplagten Geistenbecker glaubten, dass damit baurechtlich der Durchbruch geschafft sei und die Baumaßnahmen beginnen könnten. Diese Annahme war weit gefehlt: Es zeigte sich, dass noch ein gewaltiger Berg von Problemen zu lösen war, bevor der erste Spatenstich getan werden konnte, so u.a. die Beantragung der Fördergelder, die Finanzierung im städtischen Haushalt sowie neue verschärfte Vorschriften des Umweltschutzes. Der Weg ging durch viel bürokratisches Gestrüpp. Erst im Jahre 2.000 konnte der erste Teilabschnitt des Ringes zwischen Reststrauch und Stapper Weg fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden.

Auch nach Fertigstellung dieses Teilstückes ging der Kampf der Geistenbecker vereint mit Politik und Verwaltung weiter: Die Steinfelderstraße musste verkehrsberuhigt gestaltet werden, da immer noch zu viel Verkehr durch die Straße ging. Die Anwohner der Steinsstraße litten nach Fertigstellung des ersten Teilstückes des Ringes unter noch stärkeren und mehr belastenden Verkehr, weil dieser über den Stapper Weg und dann in die Steinsstraße und umgekehrt geführt wurde. Deshalb forderten die Geistenbecker Bürger nachdrücklich, das weitere geplante Teilstück des Ringes von Stapper Weg bis Duvenstraße schnellstens fertigzustellen.

Doch das sollte weitere 14 Jahre dauern, obwohl die Menschen in Geistenbeck nahezu einmütig hinter der Forderung standen. Hoffnung kam auf, als Dipl.-Ing. Martin Scheel vom Fachbereich Planung der Stadt auf einer Informationsveranstaltung, zu der der Bürgerverein Geistenbeck im Juni 2005 eingeladen hatte, erklärte, dass alle Planungen und Abstimmungen erfolgt seien und einem Baubeginn im Jahr 2006 keine Hindernisse im Wege stünden. Auch das Brückenbauwerk, über das die Gleise der Bahnlinie Mönchengladbach Köln verlaufen, könne errichtet werden. In einer Resolution forderten die Versammlungsteilnehmer die Politiker aller Fraktionen auf, sich dafür einzusetzen, dass der Bau des Ringes von Stapper Weg bis Duvenstraße tatsächlich im Jahre 2006 begonnen werden könne. Der Bürgerverein machte sich zum Sprecher der Geistenbecker Menschen und schickte die Resolution an den Oberbürgermeister und alle Ratsfraktionen, die wohlwollende Unterstützung signalisierten. Die Deutsche Bahn baute schließlich eine neue Bahnunterführung, die – so die Stadt – vor Beginn der Straßenbauarbeiten fertiggestellt sein musste. Am Bau der Straße geschah auch
nach Fertigstellung des Brückenbauwerks längere Zeit nichts. Der Bürgerverein konnte auch auf einer Informationsveranstaltung im Jahre 2008 keine Fortschritte melden. Dann kam auf einer weiteren Bürgerversammlung im Januar 2011 von Verkehrsplaner Martin Scheel die gute Nachricht, dass entgegen der aufgekommenen Gerüchte im März mit den Kanalbauarbeiten begonnen werden könne und der Beginn der Straßenbauarbeiten für Mai eingeplant sei. Damit könne, so Scheel, die Straße bis Ende 2012 fertig sein. Diese Aussage erwies sich als gut gemeint aber wiederum als zu optimistisch. Mit den eigentlichen Straßenbauarbeiten wurde erst im August 2012 begonnen.

Der Straßenbau durch problematisches Gelände

Der Bau der Straße erwies sich bei den im Geistenbecker Graben vorgefundenen Bodenverhältnissen problematischer als ursprünglich angenommen und erforderte einen höheren finanziellen Aufwand. Etwa 18,6 Millionen Euro kostete schließlich das 700 Meter lange Straßenstück. Davon entfällt auf die Stadt ein Anteil von etwa sieben Millionen Euro. Kostspielig gestaltete sich vor allem die Bahnunterführung, die für den zweigleisigen Betrieb geeignet sein sollte und wegen der besonderen topografischen Lage auf einem speziellen Pfahlbeton- Bauwerk errichtet werden musste.
Der Projektleiter, Dipl.-Ing. Reinhard Waschk vom Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb der Stadt, erklärt die besonderen Schwierigkeiten der Baustelle, die auch zu außergewöhnlichen zeitlichen Verzögerungen führten. Zunächst war eine Umplanung des Regenrückhaltebeckens von einem Tiefbecken zu einem Hochbecken erforderlich. Dieses Rückhaltebecken musste so gestaltet sein, dass es 4.000 Kubikmeter Regenwasser fassen konnte. Es ist als Stahlbetonkonstruktion, erläutert der Projektleiter, so geplant, dass es bei Starkregen im freien Gefälle, also „tief“ liegend, befüllt werden kann. Bei dem hohen Grundwasserspiegel von 0,50 und 1,00 Meter unter der Geländeoberfläche besteht –wie der Fachmann Waschk sagt – die Gefahr des sogenannten „Aufschwimmens“, sodass das Becken hoch gelegt werden muss. Nur so kann verhindert werden, dass die Grundwasserströme nicht beeinträchtigt werden. Der Einbau des Beckens in den Boden ist wegen des gespannten Grundwassers nicht möglich. Die Tonschicht, die das Grundwasser zurückhält, darf nicht beschädigt werden, da sonst die Gefahr eines Grundbruchs entsteht. Rund 3,2 Millionen Euro kostete der Bau des Hochbeckens, dessen Sohle knapp über dem Grundwasser liegt und in das bei Starkregen das Wasser aus dem Papierbach über drei spiralförmige Schneckenpumpen mit einer Leistungsfähigkeit von 1.000 Liter pro Sekunde auf eine Höhe von 3,50 Meter gepumpt wird. Eine weitere Besonderheit der Baustelle: Entlang der neuen Straße sind vier Filterschächte angelegt, die das Regenwasser auffangen, filtern und in die Niers leiten.

Ein Weiteres führt Waschk an: Der anstehende Boden ist nicht tragfähig und muss auf der gesamten Fläche – teilweise bis 2,00 Meter – ausgetauscht werden. Der Untergrund muss zusätzlich durch Einbringen von Geokunststoffen in Form von Geogittern und Vliesmatten stabilisiert werden. Auf der Straßentrasse aufgebrachte Erdmassen sollen Setzungen in tieferen Schichten vorwegnehmen.

Es gab eine weitere Verzögerung der Arbeiten: Trotz umfangreicher Untersuchungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg im Baufeld befanden. Die ursprünglich geplante Bauweise für die tiefliegenden Bauwerke – das sind zwei Durchlässe für den Papierbach, Pumpensumpf des Schneckenhebewerkes und neuer Sandfang des Papierbachs – konnte, so erklärt Projektleiter Waschk, nicht ohne Gefahr ausgeführt werden. Anstelle eines wasserdichten Spundwandverbaus zur Baugrubensicherung wurde das Grundwasser für die Bauzeit über neu gebohrte Tiefenbrunnen abgesenkt. Der Erdaushub konnte dann anschließend in offener Bauweise unter Sichtkontrolle erfolgen. Der Verdacht, dass sich gegenüber der Müllumladestelle eine Bombe im Boden befand, bestätigte sich. In 5,00 Tiefe konnte eine 125kg schwere Fliegerbombe entschärft werden. Dazu war eine Grundwasserabsenkung in einer dreimonatigen Vorarbeit notwendig.
Eine weitere Schwierigkeit wurde erst während der Bauzeit erkennbar. Trotz umfangreicher Bodenuntersuchungen war das Ausmaß der Bodenverunreinigung erst während der Bauzeit erkennbar. Die verunreinigten Böden mussten im Baufeld zwischengelagert und überprüft werden. Erst nachdem die Analysen vorlagen, konnte nach Entsorgungsmöglichkeiten gesucht werden – das alles unter zeitaufwändiger Beachtung des Vergaberechtes, das die Stadt beispielsweise verpflichtet, die Leistungen öffentlich auszuschreiben.

Die ständigen Verzögerungen auf der Baustelle haben bei den Menschen in Geistenbeck Ärger und Unverständnis hervorgerufen. Das lag vor allem daran, dass Informationen über diese aufgekommenen Schwierigkeiten zu spärlich geflossen sind. Der Bürgerverein hat im Rahmen der ihm vorliegenden und zugänglichen Informationen alles unternommen, immer wieder den aktuellen Baufortschritt bekannt zu machen. Es muss – so auch der Bericht des Projektleiters – anerkannt werden, dass letztlich die Baustelle trotz der vielen unvorhergesehenen Schwierigkeiten anerkennenswert gut abgewickelt worden ist. Es präsentiert sich heute eine Straße, die nach neuzeitlichen Anforderungen gestaltet ist. Bestandteil sind ein durchgängiger Geh- und Radweg und zwei neue Ampelanlagen auf der Kreuzung Luisental und an der Einmündung Duvenstraße.2 Ein Schallschutz beiderseits der Trasse im Bereich zwischen Stapper Weg und Luisental schützt die im Umfeld vorhandene Wohnbebauung. Es ist eine Schallschutzwand aus sogenannten Gabionen – übereinander angebrachten und mit Steinen gefüllten Drahtkörben – errichtet, die durch Glaselemente aufgelockert ist. Der gesamte Streckenabschnitt ist mit Bäumen bepflanzt.

Verkehrsberuhigung und Wohnumfeldverbesserung

Der Geistenbecker Ring schließt eine weitere Lücke in dem für das gesamtstädtische Verkehrsnetz wichtigen Mittleren Erschließungsring und verwirklicht damit ein Stück der ursprünglichen und heute immer noch richtigen Planungen. Der Bau eines weiteren Teilstückes von Reststrauch bis Hubertusstraße soll folgen. Die ersten Bäume sind gefällt. Ein neues Brückenbauwerk, das die Bahngleise über die Straßentrasse trägt, soll zunächst errichtet werden. Ob das Teilstück von Dahlener Straße bis Bahnstraße jemals gebaut wird, bezweifeln Fachleute, da der innerstädtische Straßenbau aus finanziellen und ökologischen Gründen immer problematischer wird. Die große Planung des Mittleren Erschließungsrings als eine wichtige Ost/West-Verbindung bleibt somit auf der Strecke und weiterhin ein wenig Stückwerk.

Für Geistenbeck ist die Zielsetzung der Planung aber erfüllt; der Durchgangsverkehr fließt über die neue Straße. Die Steinsstraße muss nun verkehrsberuhigt werden. Als erste Maßnahme ist die Straße an der Bahnunterführung abgesperrt, so dass kein Durchgangsverkehr möglich ist. Welche weiteren Maßnahmen durchgeführt werden, soll mit den Anwohnern abgestimmt werden. Der Bürgerverein Geistenbeck, so dessen Vorsitzender Egon Krieger, will zusammen mit den Bürgern gute Lösungen finden. So soll die Steinsstraße aufgewertet werden, und am Geistenbecker Markt ein neuer Mittelpunkt entstehen.

Der Geistenbecker Ring, das ist eine unendliche Geschichte, die die Gemüter der Menschen in Geistenbeck lange bewegt und erregt hat, dann aber ein glückliches Ende gefunden hat – zumindest für den Ortsteil Geistenbeck.

  1. Es wird ein Gutachten der „Arbeitsgruppe Verkehrsentwicklungsplanung“, Bochum zu einer alternativen Führung der Straße eingeholt, das im Ergebnis dazu kommt, dass eine solche Verschwenkung der Straße nach Süden für Geistenbeck nicht die gewollten Entlastungseffekte bringt und damit nicht die Planungsziele erfüllt. []
  2. Nach Untersuchungen der Verwaltung ist ein Kreisverkehr nur funktionsfähig, wenn er etwa gleichbelastete Straßen verbindet. Deshalb ist – so die Begründung – auch von den politischen Gremien die Errichtung von Kreisverkehren an der Kreuzung Duvenstraße und Steinsstraße abgelehnt worden. []